Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit steht seit Jahren im Zentrum meines Denken und Handelns – und ist ständig im Wandel.

Mittlerweile bin ich der tiefen Überzeugung, dass wir mit unserem geistigen Bewusstsein – verbunden mit dem Gewahrsein über unser Handeln in und mit der Welt eine grundlegende Veränderung schaffen können.

Ich wünsche mir so sehr, dass wir endlich erkennen, welchen Einfluss jede*r Einzelne von uns auf das Sein auf diesem Planeten hat.

Jeden einzelnen Tag unseres Lebens!

„Jeder kehre vor seiner eigenen Tür und die Welt ist sauber.“

– Goethe

Wir sind alle Konsumpolitiker:

Es ist eine einfache Gleichung:

Produziert wird, was wir konsumieren.

Somit liegt es in unserer Verantwortung: Jede*r Einzelne von uns ist durch seinen Einkauf ein Konsumpolitiker!

Plastikverschmutzung und Zero Waste

Felder voller Müll, gigantische Plastikberge, Flüsse und Meere die mit Abfällen verstopft sind, und ein Himmel der von den giftigen Emissionen der Kunststoffproduktion und -verarbeitung erstickt wird…

Die vom Menschen verursachte Krise der Kunststoffverschmutzung und deren weltweite Auswirkungen auf die Gesundheit unseres Planeten und allem Leben das ihn bewohnt, geht viel zu weit!

Ich weiss, dass wir das besser können, weil ich es selbst erlebt habe: Vor rund 4 Jahren wagte ich das Experiment nur einen einzigen 17l Abfallsack im Jahr zu füllen. Alles inkludiert – auch was recycelbar gewesen wäre.
Mein Fazit: Es ist denkbar einfach, macht Spass und vereinfacht das Leben.

Was mit einem Selbstexperiment begonnen hat, ist für mich alltäglich geworden. Zero Waste ist einer meiner grössten Werte in Sachen Konsumverhalten.

Probieren Sie es doch selbst einmal aus. Sie werden erstaunt sein wie einfach ein plastikfreier Konsum in Wirklichkeit ist.

Überschuss und Food - Waste

Trotz der gewaltigen Lebensmittelmengen kommt bei jedem achten Erdenbürger nicht ausreichend Essen auf den Tisch. Fast 850 Millionen zählt das Heer der Hungernden auf der Welt, eine knappe weitere Milliarde Menschen sind unterernährt.

Gleichzeitig gehen duch Verschwendung Massen von Nahrungsmittel unwiederbringlich verloren: in den Ländern des Westens landet die Hälfte aller Agrarerzeugnisse im Müll.

Diese Grössenordnung zeigt, wo die wichtigen Reserven liegen. Besonders wir Menschen in den Industrieländern verbrauchen oft sehr viel mehr als uns zusteht.

Armut im Überfluss? Das darf nicht sein! Muss es auch nicht: Alternative Produktions- und Ernährungssysteme bieten lokale Antworten auf globale Fragen.

Werbung in eigener Sache:
Ich bin gerade dabei eine Solawi (solidarische Landwirtschaft) auf dem Hof „Brachland“ ins Leben zu rufen.
Ziel ist ein landwirtschaftliches Gemeinschaftsprojekt, das Menschen verbindet, die Wert auf verantwortungsvolle Lebensmittelproduktion legen und gemeinsam mit uns einer bewussten Lebensweise entgegenwachsen wollen.

Sie sind interessiert? Bitte hier entlang…

Massentierhaltung

Am weitesten über die Grenzen des nachhaltig Möglichen ist die «Tierproduktion» geraten, die aus Mitgeschöpfen Fabrikgüter für die Massenherstellung macht.

Sie verursacht Probleme für Umwelt und Tierschutz und bedroht unsere Gesundheit – nicht nur weil billiges Fleisch zu übermässigem Konsum verführt.
In der industriellen Tierhaltung kommen grosse Mengen an Antibiotika zum Einsatz, welche die Entstehung gesundheitsgefährdender antibiotikaresistenter Keime fördern.
Zudem funktioniert Agrarindustrie auch im Bereich der Tierproduktion nur auf Pump: auf Millionen von Hektaren einstigen Regenwaldes in Südamerika wachsen Sojabohnen in Monokultur, die als Eiweissfuttermittel in europäischen Viehtrögen landen. Urwald für Schnitzel sozusagen.

Diese Diagnose führt zu einer unumgänglichen Therapie: Unsere Landwirtschaft muss ökologisch werden und unsere Ernährungsweise auch.

Ein aus meiner Sicht zukunftsweisender Lösungsansatz bietet die am 13. Juni zur Abstimmung kommende „Trinkwasserinitiative“.

 

Hier mein Leserbrief zum Thema…

 

Pestizide und Biologische Ernährung

Der Stimmenanteil unserer Bevölkerung, die nach mehr Ökologie und Fair Trade verlangen, liegt regelmässig bei über 30 % (2018, Fair Food 38%). Der Marktanteil bei Lebensmitteln liegt jedoch im besten Fall halb so hoch, allerdings auch nur, wenn wir IP Suisse Produkte mit einberechnen.

Die Ursache für diese Diskrepanz zwischen Wunsch und tatsächlichem Einkaufsverhalten ist rasch gefunden – es sind die Preise!

Zugegeben, die Preise für BioProdukte liegen meist etwas höher. Das kommt aber zum grössten Teil daher, dass Natur- und Umweltschäden nicht im Preis enthalten sind.
Wir sprechen hier von externen Kosten. Das sind Ausgaben, die heute von den Steuerzahlern oder den nächsten Generationen bezahlt werden müssen.

Ein Beispiel: Wegen zu hohen Rückständen von Pestiziden, mussten 2019 mehrere Gemeinden in der Schweiz Grundwasserfassungen stilllegen.
Die Ersatzbeschaffung bzw. die aufwändige Reinigung des Wassers durch zusätzliche Reinigungsstufen dürfte Millionen kosten. Millionen – bezahlt von uns Bürgerinnen und Bürgern.

Im Verkaufsregal ist Bio somit einem unfairen Wettbewerb ausgesetzt. Während bei Bio nur wenige «externe Kosten» anfallen, werden bei billigen Lebensmitteln diese Ausgaben auf die Allgemeinheit abgewälzt!

Je billiger die Waren im Angebot sind, umso höher sind in der Regel die externen Kosten. 

Aus meiner Sicht ist es eine Frage der Priorisierung. Wie viel ist uns eine gesunde Ernährung – und damit verbunden ein gesundes Landwirtschaftssystem wert?

Auch hier: Ein zukunftsweisender Lösungsansatz bietet die im Juni zur Abstimmung kommende „Trinkwasserinitiative“.

 

Die Zeit ist gekommen, nicht mehr das «ob», sondern das «wie» zu diskutieren.

– Felix Prinz zu Löwenstein

Eine Frage des Bewusstseins:

Empfänden wir uns als Teil der Natur, wären viele Herausforderungen der heutigen Zeit kein Thema.
Jeder quadratkilometer abgeholzter Regenwald wäre eine schmerzende Wunde auf unserer Haut. Jedes Stück Plastik störte den Fluss unseres Lebens. Jede Pestizidwolke nähme uns die Luft zum Atmen. Jedes misshandelte Tier zerbräche unsere Herzen… ich könnte noch weiter aufzählen!

Da ich nun seit mehr als zwei Jahren selbst auf einem Demeter-Hof arbeite, weiss ich, dass die Gesundheit des Bodens, der Pflanzen, der Tiere, des Menschen und des Planeten ein Gesamtsystem – und nicht voneinander zu trennen sind.
Deshalb ist es Zeit neue Wege zu gehen!
Und das beginnt mit der Evolution des Denkens und Handelns von individuellen Menschen!

„Bei allem was man tut, das Ende zu bedenken, das ist Nachhaltigkeit.“

– Eric Schweitzer